Gruppo Italiano des TC RW Dinslaken siegt unerwartet hoch beim Auswärtsspiel in Vittorio Veneto.
9:5 Sieg im 17. Aufeinandertreffen bei der Gruppo La Sfinge.
Damit hatte bei den Rot-Weißen niemand gerechnet, das bereits nach den Einzeln eine Vorentscheidung gefallen war, denn da führten die Männer der Gruppo Italiano bereits mit 7:2. Rückkehrer Axel Röder siegt glatt in zwei Sätzen mit 6:3 und 6:4, Manni Wandelt legte ein ebenso glattes 6:2 und 6:1 nach, so dass es schnell 2:0 stand. Auf den dritten Punkt musste Dinslaken dann länger warten. Frank Otto spielte gegen die gegnerische Nr. 1, die er im letzten Jahr in Dinslaken im Matchtiebreak besiegt hatte. Diesmal lief es nicht ganz so gut. Nach knapp zwei Stunden stand es dann 2:6, 6:1 und 10:8 für Italien, und die Gruppo La Sfinge schöpfte wieder Hoffnung.
Sebastiano Fontanella und Arli Pieruz erhöhten dann mit ihren Siegen 6:3 und 6:4 für Sebastiano und 6:2 und 6:0 für Arli, den Vorsprung auf 4:1. Dabei hatte der italienische Mannschaftsführer nach der Auslosung am Freitagabend noch auf eine 5:4 Führung seiner Mannschaft nach den Einzeln getippt. Doch es kam noch schlimmer für die Mannschaft aus der Heimat von Arli Pieruz. Rainer Kammer mühte sich zwar nach einem 6:0 im ersten Satz mit 7:5 im Zweiten zur 5:1 Führung für die Deutschen. Währenddessen bemühte sich Heinrich Neukäther vergeblich um den 6. Punkt. Nach hartem Kampf verlor er beide Sätze mit 5:7.
Und dann waren da noch Horst Lohbrandt und Walther van der Horst, die die Sonne von Vittorio Veneto gerne intensiv nutzen wollten, indem sie ihre Spiele bei 28 Grad erst im Matchtiebreak entscheiden wollten.
Horst Lohbrandt gewann den ersten Satz gegen einen guten Gegner mit 6:2, um dann den zweiten Satz nach hartem Kampf mit 5:7 abzugeben. Auch im Tiebreak blieb es bis zum Matchball zum 10:8 spannend. Walther van der Horst hatte es mit einem noch unbequemeren Gegner zu tun. Obwohl dieser Gegner im nächsten Jahr 80 Jahre alt wird, war er fit „wie ein Turnschuh“ und brachte alle Bälle zurück. Folglich gewann er auch den ersten Satz mit 6:4. Den zweiten Satz brachte Walter van der Horst über einen Tiebreak nach Hause, um dann im Matchtiebreak mit 10:4 die Oberhand zu behalten. Somit führte Rot-Weiß nach den Einzeln mit 7:2.
Nach einer ausgiebigen Unterbrechung ging es mit den Doppeln weiter. Da nur noch ein Sieg im Doppel für den Gesamtsieg reichte, bauten die Rot-Weißen auf zwei starke Doppel, nämlich Manni Wandelt und Frank Otto sowie Rainer Kammer und Horst Lohbrandt. Das erste Doppel erfüllte die Aufgabe auch ganz souverän und gewann locker mit 6:1 und 6:0. Das zweite Doppel mühte sich wieder über den Matchtiebreak, um letztlich mit 6:7, 6:4 und 10:4 den zweiten Punkt einzufahren. Das Doppel Willi Noll und Heinrich Neukäther traf auf das zweite Doppel der Italiener und verlor glatt mit 1:6 und 1:6. Ähnlich erging es dem Doppel von Arli Pieruz und Erhard Creutz, die gegen das erste Doppel mit 1:6 und 4:6 verloren. Vor dem Hintergrund, dass sowohl Willi Noll als auch Erhard Creutz wegen Verletzungen lange Zeit keinen Schläger mehr in der Hand hatten, muss das Ergebnis relativiert werden. Auch das nächste Dinslakener Doppel mit Sebastiano Fontanella und Walter van der Horst traf auf einen starken Gegner. Die Italiener hatten den heimischen Tennislehrer engagiert, der dem gegnerischen Präsidenten dann zu einem 6:2 und 6:1 Sieg verhalf. Der Stimmung der Deutschen tat dies aber keinen Abbruch, sie feierten bereits auf der Anlage ihren nicht erwarteten Auswärtssieg.
Und mit dem Feiern ging es dann am Abend erst so richtig los. Die Italiener hatten für ihre Feier einen Diskjockey mitgebracht, der die Gruppo Italiano so richtig in Stimmung brachte. Er weckte das Feierbiest in den Rot-Weißen, und Manni Wandelt brachte mit seiner Version von „Ich war noch niemals in New York“ und eigenen Textpassagen die Stimmung zum Kochen. Die Italiener staunten nicht schlecht, wie gut die Deutschen ihre und internationale Hits kannten und lauthals sangen und vergaßen fast ihre bisher gerühmten Gesänge. Nach einem tollen Essen und viel Wein war dann Schluss und die Rot-Weißen ließen den Abend auf ihrer Hotelterrasse bei einem Aperol Spritz ausklingen. Um 02:30 Uhr waren dann auch die Letzten auf den Zimmern, um am nächsten Morgen in alle Himmelsrichtungen davon zu fahren.
Es war ein Tolles Erlebnis und alle freuen sich auf den Gegenbesuch der Italiener im nächsten Jahr.
Autor: Peter Kischkewitz